Naja, selbst bei einer Interpretation gibt es bestimmte Regeln. Sie unterliegt nicht nur der "Interpretationssache" des Lehrers.
Grundsätzlich gilt: alles, was eindeutig und am Text belegbar ist, muss als richtig angesehen werden.
Ich finde es ok, dass man es in der Schule lernt. Ich habe es ehrlich gesagt gehasst, ab der 11. Klasse schreibt man in Reli, Deutsch, Politik/Wirtschaft und den Sprachen nur noch Interpretationen... aber man bekommt ne ganze Menge Feinheiten mit, stilistische und rhetorische Mittel etc. Vor allem lernt man, zwischen den Zeilen zu lesen, das kann nie schaden.
Wir wissen doch seit PISA-Studie, dass die Kinder nicht mehr lesen können, d. h. den Text nicht mehr vollständig erfassen und selbst die deutlichste Ironie an ihnen vorbeigeht.
Ergo finde ich es gut, dass in der Schule interpretiert wird. Man könnte es nur ein bisschen anders gestalten.
(insbesondere Gemälde zu interpretieren finde ich absolut unsinnig. Warum hat der Künstler diesen alten, dürren Baum da ein klein wenig rechts von der Mitte gemalt? - Na weil er zufällig da stand als der Maler mit malen angefangen hat. Habe meine Lehrerin auf diese Art und Weise jedes Mal zur Verzweiflung gebracht! *grins*)
Gruß Tinchen